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ZUSAMMENFASSUNG
Das Lichttechnische Institut (LTI) bietet in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Existenzgründungsimpuls KEIM das Seminar  “Unternehmerische Chancen in der Optoelektronik durch neuartige Leuchtdioden“ an, um das unternehmerische Denken und Handeln in der universitären Ausbildung zu fördern und den Weg in die Selbständigkeit zu erleichtern. Dieses Seminar steht allen Studierenden und Mitarbeitern mit unternehmerischem Interesse aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen der Technologieregion Karlruhe offen.
Im Unterschied zu anderen Entrepreneurseminaren überwiegt in diesem Seminar die technologische Komponente. Wichtige Kernkompetenzen bei der Unternehmensgründung im Technologiesektor werden während den Veranstaltungsterminen vermittelt bzw. von den Teilnehmern in Gruppen erarbeitet.

1. Blaue und weiße LED
Sie waren rot, grün oder gelb und als Kontrollleuchten in elektronischen Geräten zu finden – die Rede ist von Halbleiter-Leuchtdioden (LED). Nur bei weißem Licht – es entsteht durch die Mischung von Spektralfarben – nahm die Glühlampe bis jetzt eine Spitzenposition ein. Denn Halbleiter erzeugen nur einfarbiges Licht. Für weißes Licht musste eine rote, grüne und blaue LED aufwendig kombiniert werden. Den Herstellern ist es  gelungen, weiße Leuchtdioden in einem SMD-Gehäuse (SMD: Surface-Mountable-Device) herzustellen. Bei der stecknadelkopfgroßen LED genügt ein einziger blauer Chip. Er wird von einem Phosphor-Leuchtstoff umhüllt, der das blaue Licht des Chips in weißes umwandelt. Die erste Generation weißer LEDs wurde im Automotive-Bereich  eingesetzt. Die weiße LED besitzt mit rund 100 000 Stunden gegenüber der Glühlampe (2000 Stunden) eine deutlich längere Lebensdauer. Zudem ist ihr Wirkungsgrad um ein Vielfaches höher, ihr Energieverbrauch und Platzbedarf geringer.

2. Unternehmensgründung in der Optoelektronik

Leuchtdioden finden schon heute in den folgenden Bereichen Anwendung:
· Beleuchtung
· Datenverarbeitung/Kommunikation
· Consumer electronics
· Automotive
· ...
Prognosen sagen, dass sich der Anteil der LEDs in den allen technologischen Bereichen beachtlich erhöhen wird. Diese Aussicht und die reale Nachfrage wird in den nächsten Jahren viele Firmengründungen hervorrufen. Das Seminar des LTI vermittelt unter anderem den Wissensvorsprung, der hilft eine Unternehmensgründung in einem der oben genannten Bereiche erfolgreich durchzuführen.

3. Inhalt des Seminars

In den Veranstaltungen wird nach einer Einführung in die Begriffswelt eines Unternehmers das zuvor vermittelte Wissen im Team angewandt. Im Verlauf des Seminars werden wichtige Teile eines Businessplans entwickelt, der viele Aspekte von der Ideenfindung über die technologische Realisierung bis zur betriebswirtschaftlichen Umsetzung berührt und die wesentlichen wirtschaftlichen Facetten beinhaltet. Die Teilnehmer erhalten Kopien aller Vortragsunterlagen sowie zahlreiche Fachaufsätze als Hintergrundinformationen.
Die „eigene“ Geschäftsidee soll im Rahmen eines Planspiels möglichst überzeugend vertreten werden, um so einen fiktiven Bankenkredit zu erhalten. Dabei übernehmen die direkten Konkurrenten, also die anderen Teams,  die Rolle der Bank um die Schwachstellen des konkurrierenden Geschäftsplans ausfindig zu machen..


Die Seminarteilnehmer des Wintersemesters 2003/2004 im Seminarraum des LTI während der Bearbeitung des Businessplans für ihre eigene Geschäftsidee.

4. Das Seminar des Wintersemesters 2003/2004
Im Wintersemester 2003/2004 fand das Seminar freitags von 14:00 Uhr bis  15:30 Uhr im Hörsaal des LTI statt. In den ersten fünf Wochen erhielten die Seminarteilnehmer einen Einblick in die Vielfältigkeit des Unternehmertums. Dazu fanden folgende Vorträge im Rahmen des Institutskolloquium statt:
Zu Beginn gab Professor Uli Lemmer eine Einführung in das Seminar und zeigte die Vorteile der neuen Technologien und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten der heutigen Optoelektronik auf.
Am folgenden Termin präsentierte MS.-EM. Tobias Frank vom Institut für Entrepreneurship (IEP) der Uni Karlsruhe den Weg aus der Hochschule zum erfolgreichen Unternehmer.
 
Freitags drauf skizzierte Dr. Joachim Sacher die Erfolgsgeschichte der Sacher-Lasertechnik Group. Ihm ist nach der Promotion die erfolgreiche Unternehmensgründung in Kooperation mit der Universität gelungen.
Nachdem Professor Lemmer die Marktchancen der organischen und anorganischen Leuchtdioden erläutert hatte, wurden in einem moderierten Brainstorming mögliche Märkte identifiziert und eine konkrete Geschäftsidee von den Seminarteilnehmern erarbeitet.
Den Abschluss der Vortragsreihe übernahm Dr. Florian Schwabe vom Technologie-Lizenz-Büro (TLB) mit einer Einführung in die Aspekte gewerblichen Rechtschutzes.
In den folgenden Wochen mussten die Seminarteilnehmer selbst aktiv werden, indem sie nach einer kurzen Einführung in den jeweiligen Themenkomplex durch Dipl. Ing. Sven Schellinger, eine Patentrecherche und eine Marktanalyse für ihre eigene Geschäftsidee durchführten und  einen Businessplan für ihr virtuelles Unternehmen aufstellten.
Am 16.1.2004 haben die Seminarteilnehmer ihr Konzept der Unternehmensgründung der fiktiven „LTI-Bank“ vorgestellt.  Die vier Teams bewiesen in Ihren Präsentationen, dass Ihre Produktideen wie die „Tauchertaschenlampe mit LEDs“, die „Sicherheitsleittechnik mit veränderbaren Anzeigen“, „die leuchtenden Cocktailgläser“ und die „Designerlampe mit LEDs“ nur darauf warten, vermarktet zu werden. Die beste Umsetzung des vermittelten Wissens sowie die erfolgversprechendste Produktidee wurde nach der Bewertung durch eine Fachjury bestehend aus Prof. Uli Lemmer (LTI), Sven Schellinger (LTI), Cordelia Beck (Keim), Dr. Kirsten Petersen (Keim), Tobias Frank (IEP) und Dr. Rüdiger Werp (Engage AG) vom Institutsleiter des Lichttechnischen Instituts Uli Lemmer prämiert. Gewinner waren alle Seminarteilnehmer, doch der Preis für die am besten durchdachte Geschäftsidee ging an Karsten Klinger und Martin Dubac mit ihrer Designerlampe KLAC, die in wenigen Monaten in ausgewählten Fachgeschäften käuflich zu erwerben sein wird. Einen Sonderpreis für die unterhaltsamste Präsentation erhielten Rüdiger Daub, Andreas Ruiss und Matthias Häfner mit ihren leuchtenden Cocktailgläsern.  


Die Seminarteilnehmer während der Abschlussveranstaltung (v.l.n.r): Martin Dubac, Karsten Klinger, Professor Uli Lemmer, Sven Schellinger, Martin Pototschnig, Stefan Pieke, Rene Boschert, Rüdiger Daub, Matthias Häfner, Martin Punke, Andreas Ruiss, Felix Glöckler